Entgegen meiner früheren Einstellung würde ich heutzutage einen guten gebrauchten kleineren guten (z.B. Kaeser) Schraubenkompressor wählen, solche Kompressoren sind sehr robust gebaut und überleben erstaunlich gut kürzere Einschaltzyklen, auch wenn sie eigentlich für längere Laufzyklen vorgesehen sind.
Dabei muss man jedoch auf die Nachlaufzeit achten, da auch im Leerlauf (ist kein richtiger Leerlauf, da stets ein interner Minimaldruck aufrechterhalten wird) Energie verbraucht wird. Ebenfalls wichtig ist die minimale Raumtemperatur (ca. +5 °C mit üblichem Öl), bei niedrigen Temperaturen kann eine kurze drucklose Aufwärmzeit vorteilhaft sein, damit sich das Öl etwas verflüssigt.
Problematisch ist für mich, dass immer weniger gute kleinere neue erschwingliche Kolbenkompressoren angeboten werden, so dass m.E. in zahlreichen Fällem ein älterer Schraubenkompressor eines sehr bekannten Herstellers (Ersatzteile!) die bessere Lösung ist, da solche Kompressoren nicht für Hobbymarktkunden entwickelt wurden (mit El Condor Pasa leistungsschaltendem Druckschalter, Billigstmotoren, rostanfällige Druckbehälter und schlechte längerfristige Ersatzteilverfügbarkeit).
Ideal ein Druckbehälter (oder mehrere parallel geschaltet), deren "Volumen x Druck"-Wert unterhalb der Grenze liegt, ab deren eine Anmeldung obligatorisch ist, und zudem periodische entgeltliche Prüfungen vorgeschrieben sind.
Kompressoren bis mittlerer Grösse (egal welcher Bauart) mit Riemenatrieb sind insofern Vorteilhaft, da man fast immer den Motor gegen einen IEC Motor austauschen kann. Bei Direktantriebe werden oft spezielle Motoren (inkl. spezielle Wellenmasse) eingesetzt, die dann entweder sehr teuer oder gar nicht mehr lieferbar sind (Neuwickeln ist recht teuer, benötigt je nach Grösse so von 1.5 bis 5 Tage Arbeit so das sich sowas erst ab einer gewissen Baugrösse bei IEC Normmotoren lohnt).
Bei den aktuellen Kolbenkompressoren bieten zahlreiche (auch bekanntere) Hersteller heutzutage Produkte an, die durch spezialisierte Dritthersteller produziert werden. Gute Kolbenkompressoren mit seriösen Drehstromasynchronmotoren kann man gar nicht dreckbillig herstellen, deshalb sind m.E. oft ältere gute grössere Kolbenkpressoren oder eben auch Schraubenkompressoren die bessere Wahl als irgendwas vom Hobbymarkt, zudem verfügen ältere Motoren über eine bessere Kühlung, da bei den aktuell vorgeschriebenen hocheffizienten Elektromotoren ein Teil der Wirkungsgradsteigerung mittels Verkleinerung des Lüfterrads erreicht wird (da entsprechend eine reduzierte Lüfterleistung den Wirkungsgrad steigert). Wicklungen werden weniger gut gekühlt und steigen dann früher aus, was zu entsprechend mehr Müll führt und am Ende ist das Ganze sowohl weniger umweltfreundlich wie auch teurer. Was die effektiven Energieverbrauchsunterschiede betrifft sollte man fallspezifische Messungen durchführen und sich nicht durch allgemeine Aussagen irreführen lassen. Habe das selbst einiges nachgemessen.
Wichtig ist zudem der Zustand des Druckbehälters (insbes. Rost, ohne Inspektionsöffnung kann man eigentlich nur mit einem Endoskop oder einer Endoskopiekamera reinsehen).
Bei Schraubenkompressoren gibt es vergleichsmässig nur wenige führende Hersteller, somit ist es auch einfach abzuklären, ob kritische Ersatzteile noch verfügbar sind. Falls man sich ausreichend auskennt kann man zudem eine SPS anstelle der Originalsteuerung einsetzen.